Eine Art "Honigfluss" hatten wir beim Abschleudern der Honigwaben. Dabei kam der Honig aus der Schleuder und floss in einen Siebeimer, dieser siebte übrige Wachspartikel heraus. Zur Lagerung ist der Honig dann noch in einen Eimer geflossen, in dem der Honig anfangen kann zu kristalisieren.
Autor: Marcus Schulz
Tanzform der Honigbienen 05.07.2025
Was macht die Biene denn da? Sie macht einen Schwänzeltanz.
Diesen Tanz machen sie um den anderen Bienen zu zeigen, wo es Nahrung gibt. Dabei orientieren sie sich an der Sonne. Die Bienen tanzen senkrecht nach oben, wenn sich die Futterquelle in Richtung des aktuellen Sonnenstandes befindet. Tanzen die Bienen kopfüber nach unten, befindet sich die Futterquelle entgegengesetzt des aktuellen Sonnenstandes.
Diese Tänze merken die anderen Bienen natürlich und suchen die Futterstelle auch auf. Ist die Futterstelle ergiebig, wird dies mit dem Tanz weiterverbreitet. Habt ihr das schon gewusst?
Königinnenzucht Juni 2025
Heute haben wir unsere Königin des Ablegers markiert, um sie bei Bienendurchsichten besser erkennen zu können. Für die Markierung haben wir ein sogenanntes Zeichenrohr genutzt, bei dem mit einem Stift ein blauer Fleck auf die Königin gemalt wird. Der blaue Punkt steht dafür, dass die Königin 2025 geschlüpft ist. Sie wird nun 2 Jahre ihren Dienst in einem unserer Bienenvölker verrichten.


Da unsere Königin, die im Jahr 2023 geschlüpft ist, verschwand, mussten wir heute eine neue Königin in eines unserer Völker zusetzten. Dazu hatten wir aus einem Ableger die Königin gekäfigt und in das weiselloses Volk gehängt. In den nächsten zwei Tagen kann der Futterteig, der den Durchgang versperrt, aufgefressen werden und so gewöhnen sich die Bienen an das Feromon der zugesetzten Königin.


Der erst Honig kommt in die Gläser 25.05.2025
Heute war es endlich soweit. Wir konnten unsere ersten Gläser Frühjahrsblütenhonig abfüllen. Bevor man Honig abfüllen kann, muss man diesen rühren. Durch das Rühren werden die Zuckerkristalle, die sich bilden, immer wieder gebrochen.
Um den Honig gut und v.a. sauber abzufüllen, benutzt man Abfülleimer. Nachdem dann die 65 kg Honig abgefüllt waren, haben wir diese mit unseren eigenen Etiketten beklebt und nun ist der Honig bereit zum Verkauf.
Schritt 1:
Durch die Schule bin ich erstmals in Berührung mit Bienen gekommen. Ich bin Schüler der Aktivschule Erfurt und hatte in Klasse 7 und 8 (August 2022 bis Juni 2024) das Unterrichtsfach "Arbeit und Wirtschaften". Das Fach wurde im 2-wöchigen Rhythmus ganztätig unterrichtet. Bei Wind und Wetter haben wir uns draußen aufgehalten und Arbeiten im Ackerbau, im Forst, in der Landschaftspflege und in der Schulimkerei ausgeführt.

Schritt 2:
Das zweiwöchige Betriebspraktikum in Klasse 7 habe ich in der Zeit vom 22. Mai bis 2. Juni 2023 in der Schlossimkerei Tonndorf absolviert. Auf die Produkte der Schlossimkerei Tonndorf bin ich auf dem Obstmarkt in Tiefengruben aufmerksam geworden und interessierte mich dafür wie diese hergestellt werden. Auch war es mir wichtig im Rahmen des Schülerpraktikums mehr über die Arbeit eines Bio-Imkers zu erfahren sowie den Unterschied in der Herstellung biologisch erzeugter Honigprodukte zum konventionellen Imkern.


Schrittt 3:
Welch Gelegenheit und Glück, dass es im Herbst 2023 an meiner Schule die Ausschreibung für ein Stipendium zum Aufbau einer eigenen Hobbyimkerei, unterstützt durch den Erdkinderverein e.V. und den Rotary Club Erfurt, gab. Ich bin sehr dankbar, dass ich in diesem Rahmen die Chance bekommen habe, mich in der Imkerei auszuprobieren.

Schritt 4:
Von Januar bis Juni 2024 absolvierte ich den Imkeranfängerkurs im Bienenmuseum in Oberweimar. Hierbei habe ich viel über die Biologie der Biene, die Beuten- und Standortwahl, die wichtigsten Arbeiten im Bienenjahr, die Honigernte und die Verarbeitung, Bienenkrankheiten und Rechtsvorschriften gelernt.
Ab Frühjahr 2024 begannen die praktischen Erfahrungen. Das Ziel war es ein eigenes Bienenvolk abzulegen und wachsen zu lassen. Aus diesem Volk kann man im ersten Jahr noch keinen Honig gewinnen, da es sich noch in der Aufbauphase befindet und erst einmal selbst das Futter zum Überleben braucht und noch nicht viel eigenes Futter angelegt wird.

Schritt 5:
Seit Anfang April 2024 stand mir Herr Jens Düring als Imkerpate zur Seite und ich traf mich einmal wöchentlich mit ihm auf der Erfurter Fuchsfarm. Dort haben wir einen Ableger für mein erstes Bienenvolk gebildet und machten die Bienendurchsicht. Bei der Bienendurchsicht schaut der Imker, ob es den Bienen gut geht, ob sie ausreichend Platz haben und beobachtet wie sich der Ableger entwickelt.
Auch während der Sommermonate 2024 habe ich mit meinem Imkerpaten jede Woche eine Durchsicht bei meinem und den anderen Bienenvölkern auf der Erfurter Fuchsfarm gemacht. Der Ableger hat sich von anfangs ca. 3000 Bienen zu einem starken Volk mit ca. 30.000 Bienen gut entwickelt.

Die Bienenvölker der Fuchsfarm haben viel Honig gesammelt, so dass die Honigernte im Juni ergiebig war. Hierbei habe ich alle Arbeiten der Honigproduktion begleitet: vom Entdeckeln der einzelnen Honigwaben, über das Schleudern, das anschließende Sieben des geschleuderten Honigs, das Abfüllen des Honigs in Honigeimer zum Lagern und das Rühren sowie das spätere Abfüllen des Honigs in Honiggläser und abschließend das Etikettieren der befüllten Gläser und Verpacken in Honigkartons zur Lagerung.

Schritt 6:
Nachdem die Bienenvölker durch die vollständige Entnahme des Honigs keine Winternahrung mehr hatten und über den Sommer eventuell Milben in den Stock gekommen sein könnten, haben wir eine komplette Brutentnahme des Volkes durchgeführt. Hierbei haben wir alle Waben durch zwei Futterwaben und zwei Leerwaben ausgetauscht. Die Bienen wurden dann in ihre neuen Waben hineingeschüttelt und ca. eineinhalb Monate mit Zuckerwasser gefüttert, um den fehlenden Wintervorrat wieder auszugleichen. Während der Fütterungsmonate wurden vorsorglich zwei Milbenbehandlungen durchgeführt.

Im Spätherbst ist das Bienenvolk in einer Traube in der Beute versammelt, um auch bei sinkenden Außentemperaturen das Innere warm zu halten. Durch die frostigen Temperaturen während der letzten Tage ist die Bienenkönigin in Legeruhe, d.h. sie legt keine Eier mehr. Ein Nebeneffekt ist, dass sich eventuell vorhandene Milben nicht weiter ausbreiten können. 21 Tage nach dem ersten Frost befindet sich, durch die Legeruhe der Königin, keine verdeckelte Brut im Bienenstock, so dass dann eine weitere Milbenbehandlung erfolgen kann. Danach geht das Bienenvolk in Winterruhe.

Mit Blick auf mein erstes Bienenjahr bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, die mir das Stipendium des Erdkindervereins e.V. und des Rotary Clubs Erfurt gibt, meine eigene Imkerei aufbauen. Ich freue mich auf das Bienenjahr 2025 mit hoffentlich guten Erträgen und weitere interessante Erfahrungen.